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Wohlfühlwinter statt Winterblues
Wenn der Winter sich mal wieder mit trüben Tagen und Erkältungswetter zeigt, können Sie gegensteuern, um keinen Winterblues zu entwickeln. Wie wäre es z.B. mit einem orangenen Schal?
Tägliche Lichtblicke
Gehen Sie raus! Und zwar für mindestens eine halbe Stunde täglich, auch bei Regen. Denn Tageslicht ist selbst an grauen Wintertagen der beste Gute-Laune-Garant. Im künstlichen Dämmerlicht drinnen schüttet der Körper zu viel Melatonin aus. Das Schlafhormon macht müde, träge und schlägt auf die Stimmung. Also spazieren Sie mittags eine Runde durchs Viertel. Und am Wochenende schnappen Sie sich Ihren Hund, Ihre Kinder oder Enkel – oder leihen sie sich die vom Nachbarn – und dann ab in den nächsten Park.
Bei Sonnenschein durch den Blätterteppich im Wald rascheln, bei Regen mit Gummistiefeln durch die Pfützen hüpfen – und liegt tatsächlich Schnee, hinterlassen Sie einen Weihnachtsengel!
Pfeifen Sie auf die Tristesse!
Haben Sie schon mal probiert, miesepetrig vor sich hinzuträllern? Das macht Ihre schlechte Laune nicht mit! Singen vertieft die Atmung, was den Parasympathikus aktiviert und negative Anspannung sofort senkt. Gleichzeitig erhöht es die Produktion des Wohlfühlhormons Oxytocin und hebt so die Stimmung.
Singen Sie also die nervig-kitschigen Weihnachtssongs im Radio ruhig mit. Summen oder Pfeifen gilt auch. Das rettet selbst die trübsten Nebeltage …
Kommando kunterbunt
Nichts gegen die klassischen Weihnachtsfarben Rot, Weiß und Grün. Aber dieses Jahr wird es vielleicht Zeit für ein paar türkisfarbene Christbaumkugeln! Denn die gute Laune wohnt im Gehirn – und manche Farben locken sie unweigerlich hervor: Die indigenen Navajos schwören deshalb auf den Halbedelstein Türkis als zuverlässigen Stimmungsbooster. Farbtherapeuten raten außerdem zu Orange. Der warme Ton soll Kraft und Zuversicht bringen. Und er heizt sogar von innen ein: Ein oranger Schal wärmt deshalb noch viel besser als andersfarbige!
Verdruss, verdufte!
Schleicht sich doch mal Antriebs- und Mutlosigkeit an, drehen Sie den trüben Gedanken einfach eine lange Nase. Denn die ist direkt mit jenem Teil des Gehirns verbunden, der für Emotionen zuständig ist. Düfte können unsere Gefühle deshalb ganz unmittelbar beeinflussen. In Ihrer Apotheke finden Sie eine große Auswahl ätherischer Öle: Bergamotte vertreibt Traurigkeit, Basilikum muntert auf und Grapefruit weckt die Lebensgeister …
Jetzt aber!
Irgendwo verstaubt sicher auch Ihre sogenannte Bucket-List, die Liste all der Dinge, die Sie immer schon mal machen wollten. Vielleicht ist es auch eine Schublade voller Notizen und Zeitschriftenausrisse. Jetzt ist Zeit dafür! Probieren Sie an jedem tristen Schlechtwettertag etwas aus, was Sie noch nie versucht haben: ob Brot selberbacken oder endlich auf zwei Fingern pfeifen. Ihre Stimmung wird sich sprunghaft aufhellen!
Bleierne Wintermüdigkeit – ist das noch normal?
Kaum werden die Tage kürzer, schaltet der Körper in den Winterschlafmodus. Antriebslosigkeit und Müdigkeit haben uns fest im Griff. Grundsätzlich ist das kein Anlass zur Sorge, wissen Mediziner. Denn der Wechsel von Sommer zu Winter verlangt dem Körper einiges ab. Die Kälte draußen und die Abwehr der vielen kursierenden Krankheitserreger kostet Kraft. Die nötige Energie dafür holt er sich im Schlaf. Und: Er leidet unter Lichtmangel. Der fördert die Produktion des Schlafhormons Melatonin und macht müde. Es ist also nicht verwunderlich, wenn unser Schlafbedürfnis angesichts all dessen ab dem Spätherbst deutlich zunimmt.
Dennoch bitte beachten: Dauermüdigkeit kann auch auf ernste Erkrankungen hinweisen – unter anderem auf Schilddrüsenprobleme, Blutarmut oder Pfeiffersches Drüsenfieber. Begleitet Sie die Erschöpfung eigentlich schon länger, empfiehlt sich daher ein Termin in Ihrer Arztpraxis. Auch seelische Ursachen können hinter dem gesteigerten Schlafbedürfnis stecken. Wer etwa permanent überlastet ist, wird anfällig für depressive Verstimmungen und Burnout. Suchen Sie auch in diesem Fall rechtzeitig ärztlichen oder psychologischen Rat.